Junge Eisvögel ziehen gegen erfahrene Albatrosse den Kürzeren. Aus Berlin erreichen das Programm gute und schlechte Nachrichten.
ALBA Berlin – Eisvögel 71:51 (38:18)
Fotos: camera 4 / Tilo Wiedensohler
Viel Aufwand müssen die Eisvögel betreiben, um die Herausforderung Berlin anzugehen. Lange Anfahrt, zwei Hotelübernachtungen, viele Transfers zu Training und Spiel. Angesichts der vielen Challenges haben sie die Aufgabe in der Bundeshauptstadt ordentlich gelöst. Denn der Trip war nicht die einzige Hürde.
Kurz vor Spielbeginn war klar: Die Eisvögel würden beim Tabellenführer krankheitsbedingt ohne ihre Topscorerin Frannie Hottinger antreten müssen. Dafür tat Lina Sontag nach langer Verletzungspause erstmals mit. 2-3 Minuten pro Viertel erlaubten die Ärzte. Am Ende standen knapp 12 Minuten Spielzeit, drei Rebounds und ein Steal auf dem Statssheet.
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Stefan Möller: „Ein Spiel mit vielen Höhen und Tiefen für uns heute. In der ersten Halbzeit waren wir schlicht und einfach im Abschluss zu schwach. Die defensive Leistung in Halbzeit zwei ist eine gute Basis für die weitere Arbeit. Wir nutzen den Natiobreak jetzt für die vor allem mentale Reaktion der Spielerinnen. Gut, dass wir Lina jetzt ins Team integrieren können.“
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Die Eisvögel taten sich schwer vor prächtigen 1.800 Zuschauern in Berlins historischer Sömmeringhalle gegen die physische Verteidigung der Meisterinnen. Zunächst bekam dies vor allem die 17-jährige Helena Englisch zu spüren, die immer wieder zu guten Abschlussmöglichkeiten kam, aber gegen die körperlich kämpfenden Berlinerinnen unter dem Korb noch Lehrgeld zahlen musste. Jeder Freiburger Korbleger stieß auf heftige Berliner Gegenwehr. Vielleicht der entscheidende Unterschied beider Teams an diesem Abend: Die physische Härte in der Verteidigung.
Nachdem ALBA dann als erstes die Schwächen im Abschluss beiseitelegte, zogen die Meisterinnen über 7:5 auf 13:8 davon. Und doch ließen die Youngster aus dem Breisgau sich bis Minute 17 nicht abschütteln (24:17). Die frühe Vorentscheidung zeichnete sich anschließend durch den 14:1 Run der Berlinerinnen mit einer in dieser Phase bärenstarken Theresa Simon ab, der den Halbzeitstand auf 38:18 setzte.
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Pauline Mayer: „Natürlich sind wir nicht zufrieden und hätten uns vor den vielen Fans gerne besser präsentiert. Aber wir werden die Pause jetzt nutzen, um frische Beine und einen klaren Kopf zu bekommen und beim nächsten Heimspiel gegen den MBC alles geben.“
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Deutlich besser kamen die Eisvögel in Halbzeit 2 mit dem Druck der Gastgeberinnen zurande. Britta Daub und Luisa Nufer legten die anfängliche Zurückhaltung ab und sorgten dafür, dass das dritte Viertel eines der besseren dieser Saison wurde. Nur die Tatsache, dass Eléa Gaba nach einem Zusammenprall benommen das Spielfeld verlassen musste, trübte die Zufriedenheit mit Halbzeit 2. Dass die Eisvögel schließlich gar noch das vierte Viertel mit 16:14 gewannen und somit die zweite Halbzeit ausgeglichen gestalten konnten, lässt auf die Lernfähigkeit des jungen Teams hoffen, das beim amtierenden Meister zwar Lehrgeld zahlte, dieses jedoch als lohnenswerte Investition verbuchen darf. Weiter geht’s!
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In Berlin spielten: Eich, Englisch 3, Gaba 11, Huber-Saffer, Mayer 6/1, Nufer 10/2, Paradzik 4, Spaine 3/1, Daub 14/2, Sontag.
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